von Pauline Faust

Lärm und Müll am Wasser, darüber beschweren sich Anwohner am Rummelsburger See. Einiges kommt von den Booten, die teilweise dauerfhaft in der Bucht liegen. Auf dem Wasser – einem kaum regulierten Raum – kann jeder mit einem Boot fahren, anlegen und auch ankern. Künftig wird dies schwieriger werden: Die Bezirke Lichtenberg und Friedrichshain haben Anker- und Anliegeverbote beantragt. Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt hat sie genehmigt. Bald werden die ersten Schilder aufgestellt.

Zehn Kubikmeter Abfall wurde innerhalb von drei Stunden aus der Rummelsburger Bucht gefischt und an ihren Ufern gesammelt. Am Sonntag hat die „Spree:publik“ eine Säuberungsaktion veranstaltet (Mehr dazu in der „Kiezkamera“ weiter unten im Newsletter). Finanziert hat die Aktion das Bezirksamt Friedrichshain, in Lichtenberg hat man nicht nach Unterstützung gefragt. Die Spree:publik, ein unkommerzieller Zusammenschluss aus Kreativen und Bootsliebhabern hat vor der eigenen Haustür saubergemacht. Auf den um die 15 Flößen und Booten wird Theater gespielt, Urban Gardening betrieben und werden Konzerte gegeben.

„Wir wollen nicht mit allen in einen Topf geschmissen werden“, sagt Johannes Heereman von der Spree:publik, „einiges von dem Müll stammt zwar von Booten in der Bucht, aber nicht von uns.“ Er wünscht sich mehr Respekt im Umgang miteinander und der Natur. Die Spree:publik erstellt momentan eine Liste mit passenden Standorten für öffentliche Mülleimer, die sie dann dem Bezirksamt weitergeben möchte.

Ein Anleger-, Anker- und möglicherweise Nachtfahrverbot wird nicht nur die schwarzen Schafe treffen, auch die Spree:publik muss dann umdenken. Einige der Boote haben feste Liegeplätze an der Spundwand, aber auch Pachtverträge können gekündigt werden. Wie genau die Verbote aussehen werden, war heute noch nicht zu erfragen. Fahrgastschiffe, Bootsclub und 22-Stunden-Anleger sollen wohl nicht betroffen sein.

https://leute.tagesspiegel.de/lichtenberg/intro/2019/04/08/77899/

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